Ich
glaube, dass zuerst die Kriegsverbrecher Reue zeigen müssen,
damit die Opfer vergeben können. Eines der Probleme von Bosnien-Herzegowina
ist, dass nicht gerade viele Leute Reue für das empfinden,
was passiert ist. Über 100.000 Menschen wurden getötet,
eine Million Menschen wurde vertrieben – und es gab bisher
kaum Reue.
Auf der anderen Seite ist es sehr interessant, dass Rache fast
gar nicht existiert, was ein großer Verdienst dieser Gesellschaft
ist. Ich glaube, dass Esma weder über Vergebung noch über
Rache nachdenkt. Sara ist ein Opfer, aber auch eine Mahnung an
das Verbrechen. Unsere Zukunft speist sich aus der Anerkennung
beider Komponenten, weil beide zu uns gehören. Sie sind ein
Teil von uns. |