In einem kleinen Dorf in den österreichischen Alpen steht ein ehemaliger Gasthof. Vor vielen Jahren, als es noch Sommerfrische gab, ein stattlicher Betrieb. Zwei Schwestern sind hier groß geworden.
Sonja lebt nun in Berlin, sie ist Schauspielerin geworden, sehr erfolgreich, ein Fernsehstar. Die Karriere ging sehr schnell, sie ist erst Anfang dreißig. Sie hat viel erreicht in ihren noch jungen Jahren – doch etwas scheint ihrem Leben zu fehlen. Sie hält zu den Menschen Distanz, wie um sich zu schützen. Sie durchlebt Phasen von Traurigkeit. Außerhalb ihrer Arbeit und Professionalität wirkt sie immer ein wenig verloren. Heimatlos.
Ihre Schwester Verena, etwas älter, hat das Dorf nicht verlassen. Nach dem Unfalltod der Mutter lebt sie mit Mann und Kind in ihrem Elternhaus, das nun viel zu groß ist für die wenigen Bewohner. Doch Verena ist nicht so genügsam, wie es scheint. In ihrer heimlichen Liebesaffäre mit dem Arzt der Gegend zeigt sich ungelebte Leidenschaft, Sehnsucht nach einem anderen Leben.
Und auch der Vater der beiden Schwestern lebt in dem großen Haus. Ein alt und mürrisch gewordener Patriarch. Seine Frau gestorben, das Gasthaus seitdem stillgelegt. Es ist Herbst, ein schöner Oktober, die Blätter am Baum hinter dem Haus sind schon bunt verfärbt.
Da bringt ihn ein schwerer Herzinfarkt in Todesnähe.
Er überlebt, doch ab nun ist er ein kranker Mann.
Und für Sonja ist es höchste Zeit, wieder einmal ihre Familie und den Ort ihrer Kindheit zu besuchen.
Ein neues Kapitel beginnt, neue Ordnung kommt in alte Verhältnisse.
Das Wiedersehen bringt langsam und unerbittlich alte Konflikte zwischen den so unterschiedlichen Schwestern ans Licht. Eine jede scheint die andere zu beneiden. Sind sie tatsächlich den Weg gegangen, den sie gehen wollten? Sie stehen mitten im Leben, doch haben sie das Wesentliche daran schon erkannt?
Und dann der Vater: so merkwürdig verändert. Ausgerechnet er hat den Starrsinn, die Härte gegenüber seiner Umwelt abgelegt. Eine ganz neue Gelassenheit geht von ihm aus. Als ob die Ahnung vom nahen Tod ihn zu einem zufriedenen Menschen machen würde.
Doch gibt es noch ein Geheimnis, das ihn bedrückt, eine Sache, die noch erledigt werden muss. Er weiß, dass er nun handeln muss, denn er hat nicht mehr lange Zeit.
Als er dann in Agonie fällt und die beiden Schwestern an seinem Sterbebett wachen, hat sich vieles verändert. Und es ist November geworden, bald zieht der Winter ins Land … Eine neue Klarheit, eine tiefe Versöhnung ist in das Leben der beiden Schwestern getreten.